Die Via Francigena ist das Sinnbild der europäischen Kulturidentität, ein Königsweg, der in der Vergangenheit von Tausenden von Pilgern, Wanderern und Händlern zurückgelegt wurde. Die Geschichte besagt, dass dieser Werg erstmals von Sigeric, Erzbischof von Canterbury, begangen wurde, als er im Jahr 990 nach Rom pilgerte, um dort von Papst Johannes XV. die Würden eines Erzbischofs zu erhalten. In seinem Tagebuch beschrieb er akribisch die rund 1600 Kilometer lange Strecke, die er in 80 Etappen zurücklegte. Heute ist dieser Reisebericht ein Zeugnis für vergangene Zeiten und Orte.
Zusammen mit der Wallfahrt nach Santiago di Campostela übt die Via Francigena heute eine geheimnisvolle Faszination auf neue Pilger aus, die auf der Suche nach Spiritualität, Kunstorten und unberührter Natur sind.
Der Abschnitt der Via Francigena, der die Toskana durchquert, zählt sicherlich zu einer der schönsten und beliebtesten Routen.
Im Spätmittelalter führte die Via Francigena entlang des Flusses Elsa, durch die Orte Poggibonsi, Certaldo, Gambassi und Castelfiorentino. Diese Route ist die sogenannte Talroute. Wundern Sie sich nicht, über die vielen Varianten der Via Francigena, die entstanden sind, weil sich die Route aufgrund des nichtbindigen Bodens ständig änderte. Beim Besuch des Stadtmuseums von Montaione werden Sie feststellen, dass sich hier im Tertiär das Tyrrhenische Meer befand. Sie können die Überreste eines Wals bewundern, der in der Nähe von Montaione gefunden wurde.
Wir empfehlen Ihnen, die beiden Kleinode des Mittelalters zu besuchen, die sich in unserer Gegend befinden: Santa Maria a Chianni und Pieve di Coiano, obligatorische Stationen für alle Pilger.
Bewundern Sie den Sonnenuntergang unter den Mauern dieser prächtigen Gebäude, erleben Sie die Emotionen eines Pilgers des Mittelalters, indem Sie in die Stille und Ruhe eintauchen und genießen Sie entspannt die Strenge und Einfachheit der in Halbschatten gehüllten Kirchenschiffe, die zur Meditation einladen und Spiritualität wecken.
Der berühmte Weg von Sigeric schlängelt sich etwa 50 km durch unser Gebiet und führt durch die Gemeinden Fucecchio, Castelfiorentino und Gambassi Terme. Den unverwechselbaren Schildern mit dem Pilger folgend, können Sie einen Teil des Weges gehen und eine der drei Etappen durch die Valdesa wählen:
Etappe 28 – Von Altopascio nach San Miniato (29 km)
Etappe 29 – Von San Miniato nach Gambassi Terme (23,9 km)
Etappe 30 – Von Gambassi nach San Gimignano (13,4 km)
Weitere Informationen: Via Francigena
Der Wald, der Selva di Camporena genannt wird, ist seit dem Mittelalter ein Ort der Anbetung, der mit der Figur des Vivaldo, dem heiligen Einsiedler, verbunden ist – ein Ort, der uralte Eindrücke weckt. Die Franziskanermönche, Hüter der heiligen Stätten des Heiligen Landes, gründeten hier Anfang 1500 das toskanische Jerusalem und reproduzierten die heiligen Stätten Palästinas mit einer Reihe von Kapellen, die in den Wäldern um die Kirche herum verstreut lagen.